Celler Asphalt wird bunt
Viele Celler wundern sich über neue Rad-Piktogramme, Richtungspfeile, Verkehrszeichen und rote Radfahrstreifen auf ihren Straßen und vermuten: „Dahinter steckt bestimmt der ADFC“.
Was ja auch nicht ganz falsch ist, denn seit Jahren plädieren wir dafür, dass dem Radverkehr mehr Platz eingeräumt und mehr Respekt gezollt wird. Im Rahmen des Fahrradaktionsplans der Stadt Celle haben wir in der AG FahrRad auch daran mitgearbeitet, die Haupt- und Nebenrouten für den Radverkehr festzulegen.
Anfang Juli verkündete die Stadt Celle überraschend – ohne es in der AG FahrRad zu besprechen – sie wolle noch in 2021 insgesamt 10 Fahrradstraßen einrichten. Inzwischen sind einige Rad-Hauptrouten als Fahrradstraßen eingerichtet worden – leider ohne Beteiligung des ADFC.
Das hier oben gezeigte Foto des Lückenweges erklärt vielleicht unsere Skepsis gegenüber der neuen Fahrradstraßen. Ach, falls sich unter den Lesern jemand findet, der die Bedeutung der diversen Richtungspfeile erklären kann, wir sind für Aufklärung jedenfalls dankbar.
Unglücklich auch, dass der Kfz-Verkehr durch den Wegfall von Rechts vor Links eher beschleunigt wurde. Auch hier nehmen wir Vorschläge (Module Elemente o.ä.) dankend entgegen und geben sie gegebenenfalls an die Straßenbaubehörde weiter.
Auch das Bild des Apfelweges zeigt eine aufwendig als Fahrradstraße ausgewiesene und mit Piktogrammen gepflasterte Straße. Warum, fragen wir uns, wurde der Apfelweg überhaupt zur Fahrradstraße? Man konnte dort gut und unbehelligt vom Kfz-Verkehr Rad fahren. Will man, wenn die Ostumgehung fertig ist, auch die Fahrradbrücke zur Fahrradstraße machen? Weiß die Straßenverkehrsbehörde nicht, dass die Reifen beim Überfahren ca.100 Piktogrammen hoppeln, und man bei bestimmten Wetterbedingungen auf den Piktogramme sogar rutscht?
Warum wurde hier Geld zum Fenster rausgeschmissen, obwohl an anderen Stellen seit Jahren nichts gemacht wird und in 2019 sogar der Posten Instandhaltung Radwege im Celler Haushalt gestrichen wurde?
Ich meine, wenn teure und arbeitsintensive Instandhaltung der Radwege gestrichen, stattdessen billige Farbe mit zweifelhaftem Erfolg auf den Straßen verteilt wird, denke ich unwillkürlich an kommunales Greenwasching.